Am 9.9.2010 referierte der auch international renommierte Wirtschaftswissenschaftler, Herr Prof. Joachim Starbatty, im Rahmen des 60. MOLTKE-FORUMS über die „Zukunft der europäischen Währungsunion".

Dabei zeichnete der Tübinger Wissenschaftler ein äußerst skeptisches Bild des „Euro-Europas", da die Währungsunion von Anfang an kein wirtschaftspolitisches, sondern ein politisches Konstrukt gewesen sei. Und da Staaten, die gegen die Richtlinien der WU verstießen, nur selbst dieselbe verlassen könnten, sei der Politik im Hinblick auf das Finanzchaos in Griechenland nichts anderes übrig geblieben, als Griechenland zu unterstützen, um nicht das gesamte Projekt, in das viel zu viele Länder, und die auch noch zu schnell, aufgenommen worden seien, zu gefährden. Die Umstände des Griechenland-Unterstützungsfonds seien allerdings mehr als dubios gewesen, und bis heute gebe es keine schriftliche Vereinbarung über die getroffenen Vereinbarungen. Die Vision einer europäischen Wirtschaftsregierung, die den nationalen Regierungen vorgelagert sei, wie von den Franzosen gefordert, erhalte eine immer größere Wahrscheinlichkeit, was bedenklich sei.

Sehr zur Freude des Organisators folgten dem mit wirtschaftspolitischem Fachvokabular gespickten Vortrag über 150 Zuhörer, darunter mindestens 75 Schülerinnen und Schüler.

Wolfgang van Randenborgh