Am 19.02.2015 besuchten wir – die katholische Gruppe - unter der Leitung von Herrn Herschel die Haci Bayram Moschee in Krefeld. 
Als wir auf dem Innenhof der Moschee ankamen, fiel mir das Minarett auf, woraus der Adhān - der Gebets Rufer - zum Gebet ruft. Danach wurden wir herzlich vom Imam - dem Vorsteher der Moschee - begrüßt und reingelassen.
Nach der Begrüßung sahen wir, dass es vor der Moschee eine Midda gab, die dafür gedacht ist, dass sich die Muslime vor dem Gebet reinigen, um vor Gott gültig zu sein. Wir mussten unsere Schuhe ausziehen, um auf den Gebetsteppich gehen zu dürfen.
Als wir den Gebetsteppich betreten durften, hatten wir das Gefühl, als ob wir schweben würden. Während wir für 5 Minuten alleine die Innenarchitektur bewundern durften, fiel uns auf, dass die Wände der Moschee mit arabischen Schriftzeichen bemalt sind.
Nachdem der Imam wieder zu uns kam, zeigte er uns zuerst die Minbar und erklärte uns, dass sich hier um  eine Kanzel handele, die immer an der Wand befestigt sei und von der aus man früher auch die Erlasse der jeweiligen Herrscher verkündet habe.
Danach zeigte er uns den „Mihrāb“ und erklärte, dass das es sich hier um die Gebetsnische in Moscheen handelt und die Gebetsrichtung immer nach Mekka ausgerichtet ist.
Während er uns ein Stück aus dem Koran im Mihrab  vorbetete, kamen andere Gläubige zum Donnerstags-Gebet in die Moschee und beteten 10-15 Minuten gemeinsam mit dem Imam das Mittagsgebet. Währenddessen saßen 2 Leute auf einer 30-40cm hohen Erhöhung. Als ich den Imam nach dem Gebet fragte, was das sei, erklärte er mir, dass es sich hierbei um einen Dikka handele und das ursprünglich darauf die Adligen und Herrscher Platz genommen hätten oder der Muezzin habe diesen Platz eingenommen um die Gebetstexte von dort aus zu wiederholen und die vorgeschriebenen Bewegungen beim gemeinsamen Gebet vorzumachen. In türkischen Moscheen heißt diese Plattform Mahfil. Allerdings wurde die Dikka mit der Zeit als störend empfunden, da sie die Sicht auf den Mihrab (Gebetsnische) einschränkte. In den meisten modernen Moscheen, die mit Lautsprechern ausgestattet sind, hat sie deshalb nur noch symbolischen Charakter.
Nachdem er mir das erzählt hatte, haben wir noch türkisches Gebäck bekommen und haben uns dann voneinander verabschiedet.
Dieser Tag war für die gesamte Klasse ein toller Einblick in eine fremde Religion.

Frederik Klaas (6c)