Ende des letzten Jahres hat unsere Schule mit verschiedenen Klassen und Kursen der Klasse 8 bis Q1 erstmals am Projekt „Poesie-Pause“ teilgenommen. Hierbei „störten“ verschiedene Sprachkünstlerinnen und Sprachkünstler aller Art einige Wochen immer donnerstags für wenige Minuten den Unterricht, um eigene Texte vorzutragen. Anschließend hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen und eigene Gedanken aufzuschreiben. So besuchte uns beispielsweise der Poetry Slammer Abdul, der in der Q1 zum Thema „Rassismus“ und in der EF zum Thema „Geschlechterrollen“ slammte. Pia van Well aus dem Leistungskurs Pädagogik (Q1) berichtet, was sie aus dem Vortrag mitgenommen und wie sie ihn wahrgenommen hat: „Musik“, so der Titel des Poetry Slams von Abdul Kader Chahin, hat Rassismus zum Thema, und geht darauf ein, wie schwer es für die Menschen ist, die davon betroffen sind, und wie Abdul und seine Familie tagtäglich mit Beschuldigungen konfrontiert wurden. Mit dieser emotionalen Gedankenreise möchte Abdul erreichen, dass sich die Menschen mehr Gedanken über dieses große und schwere Thema machen.

In der letzten und dritten Lektion seines Slams, „Liebe“, macht Abdul darauf aufmerksam, wie chancenlos man ohne helle Haut oder blauen Augen doch sei. Jeder Fehler werde auf seine Hautfarbe zurückgeführt. Er entwickelt Selbstzweifel und entschied sich dafür, in eine andere Rolle, die eines Clowns zu schlüpfen, um dem Rassismus zu entgehen und darüber lachen zu können. Dies ermöglicht ihm frei zu sein, seine Gedanken können leben und nur so kann er dem Rassismus ein klein wenig entfliehen.  

Nach diesem sehr emotionalen und ernsten Thema war mein gesamter Kurs sehr berührt und überwältigt von Eindrücken und Fragen. Viele meiner Mitschülerinnen und Mitschüler waren hellauf begeistert von diesem unglaublichen Vortrag und der Message. Überwältigt war ich persönlich auch. Sich vorzustellen, wie grausam Rassismus tatsächlich ist, wenn man nicht davon betroffen ist, ist fast unmöglich, weshalb ich sehr dankbar für diesen doch so persönlichen Einblick bin.“ 

Cara Vossen

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