Ehemalige Abiturienten der O I a, die Ende Februar 1958 ihre mündlichen Prüfungen abgeschlossen hatten, trafen sich aus Anlass des vor 60 Jahren abgelegten Abiturs am 02.03.- 04.03.2018 in Begleitung ihrer Ehefrauen in Krefeld. Es war das 11. Klassentreffen. Das erste Treffen fand 20 Jahre nach dem Abitur mit dem letzten Klassenlehrer Dr. Jäger statt. Die weiteren Treffen folgten im 5-Jahresrhythmus, bis wir ab 2010 uns jeweils nach 2 ½ Jahren zugleich mit den miteingeladenen Ehefrauen zusammenfanden.

Den Grund für die langjährige Konstanz der Klassentreffen sehe ich einmal in der engen, freundschaftlichen Beziehung, die jeder einzelne in der damals ausgeglichenen Klassengemeinschaft gefunden hat, und zum anderen darin, dass insbesondere Wolfgang Gabbert die Fäden der Organisation solcher Treffen fest in der Hand gehalten hat.

Zum Begrüßungsabend am Freitag, den 02.03.2018 kamen von den ehemals 19 Abiturienten 9, davon kennen sich 7 seit der Sexta. 4 Klassenkameraden waren verhindert. 5 sind verstorben. Ihrer gedachten wir beim abendlichen Wiedersehen, das wir in dem Restaurant Haus Kleinlosen in gemütlicher Runde feierten.

Am darauf folgenden Samstagmorgen kamen wir traditionsgemäß zum Gymnasium, diesmal aber nur zum Foto-Shooting auf der Eingangstreppe.

Anschließend besuchten wir das restaurierte und neu gestaltete Kaiser-Wilhelm- Museum, in das wir auch in Schulzeiten von unserem Zeichenlehrer Schwarze geführt wurden, um z.B. die Skulpturen von Giacometti zu bestaunen, die jedoch entschieden eindrucksvoller waren, als die mächtige Figur des Kaisers Wilhelm die damals in der Empfangshalle stand. Wir lernten jetzt im Rahmen einer Führung den Krefelder Landschaftsmaler Adolf Höninghaus (1810-1882) kennen, um festzustellen, dass er nach den in der Mitte des 19. Jh. geltenden künstlerischen Kriterien zwar malen konnte, aber keine neuen Impulse setzte und sich dadurch auch keinen allseits bekannten Namen machte.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Nordbahnhof begaben wir uns in die Theaterwerkstätten in Krefeld-Fischeln. Hier gewannen wir aufgrund einer eindrucksvollen Führung des Werkstattleiters den Einblick, welche Abstimmungen zwischen dem Bühnenbildner, dem Regisseur und ihm selbst erforderlich werden und welche aufwändigen Arbeiten nötig sind, um eine Kulisse zeitgerecht für das anstehende Bühnenwerk fertig zu stellen.

Zum gemeinsamen Abendessen fanden wir uns im Restaurant Haus Fischerheim ein. Zwischen den Menügängen bei edlem Wein und erlesenen Fischspeisen unterhielt uns einmal das Duo Artistico mit gelungenen Variationen des Bälle-Jonglierens. Zum anderen zeigte der Schauspieler Ronny Tomiska, was man mit einem auf einem Seilfaden tanzenden Diabolo machen kann, wenn dazu die Partnerin das Capriccio no. 24 von Paganini auf ihrer Violine spielt. Einige Klassenkameraden schlossen den Abend wie schon früher mit einem Besuch in der Bar des Hotels Krefelder Hof ab.

Ebenfalls im Krefelder Hof trafen sich zum Abschluss alle noch einmal beim Sonntagsfrühstück, um Abschied zu nehmen und sich auf das Wiedersehen in 2 Jahren zu freuen.

Wolfgang Sattler