Am Samstag, den 14. Oktober 2017, flogen wir, - 15 Mitglieder des LK Englisch zusammen mit Frau Küster und Herr Hagen -, nach Malta und kamen um 23:00 Uhr dort in unserer Villa an. Den ersten Tag begannen wir mit einem gemeinsamen Frühstück. Anschließend besuchten wir die nächstgelegene Stadt Mellieha und erkundeten die dortigen Sehenswürdigkeiten; wie die Pilgerkirche. Leider waren die Kleidervorschriften unerwartet streng und unsere sommerlichen Outfits bei einer Hitze von 28°C der Kirche nicht angemessen. Danach ging es zum Hafen, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Aber erst erfuhren wir, warum in Malta eine Strecke, die der Karte nach 3 Kilometer beträgt, zu einer schweißtreibenden 90minütigen sportlichen Herausforderung wurde: alle Ortschaften liegen auf einem Hochplateau, das von vielen Furchen durchzogen ist, sodass man einen Ort nicht einfach durchqueren kann, sondern immerzu steil bergauf und bergab wandern muss. Bereits am zweiten Tag wollten wir lieber mit dem Bus in unsere Villa zurückfahren, aber Herr Hagen konnte uns immer wieder motivieren den sportlichen Herausforderungen zu stellen. Bald waren wir so fit, das wir die 116 stufige Treppe auf der Zielgeraden hochsprinten konnten! Abends wurde das Kochteam zum ersten Mal gefordert: ein warmes Abendessen für 17 Personen herzustellen ist nicht gerade einfach, aber es ist dem Team jedes Mal gelungen; wir wurden köstlich bekocht und allen hat es geschmeckt. Danke an alle Köche! Am zweiten Tag liefen wir wieder zum Hafen und fuhren recht früh mit dem Boot nach Gozo, der zweitgrößten Insel des maltesischen Archipels und dann weiter nach Comino. Hier hatten wir die Möglichkeit, mit Taucherbrille und Schnorchel die wunderbare Unterwasserwelt der “Blue Lagoon” zu erkunden. Wir verbrachten fast den ganzen Tag auf Comino, bis wir nach dem Abendessen in Paceville, einem verschlafenen Nachbarort, der sich nachts zu einer Partymeile mausert, den 18. Geburtstag von Anton K. feierten. Der nächste Tag war einer der informativsten und spannendsten Tage. Wir fuhren in die maltesische Hauptstadt, Valletta, der mit 5000 Einwohnern kleinsten Hauptstadt Europas (Na ja, mit seinen rund 430 000 Einwohnern ist Malta auch nicht gerade riesig). Dort führten uns einige Gruppenmitglieder mit vorbereiteten Referaten in Geschichte, Kultur und Sehenswürdigkeiten Maltas und speziell Vallettas ein. Das Highlight war der Besuch der sehr imposanten Kirche des Johanniter- und Malteserordens, die Saint John's Co-Cathedral im Herzen der Stadt. Obwohl die Kirche nicht jedem gefiel, denn jeder Quadratzentimeter war mit Gold, Marmor und Schmuck bedeckt, war die Geschichte der Malteserritter doch faszinierend. Uns wurde zum ersten Mal klar, welche Bedeutung die Kreuzzüge (zu deren Schutz die Kreuzritterorden, also auch die Malteser, gegründet wurden) für die Geschichte Europas und des Nahen Ostens hatten. Anschließend durften wir in Gruppen die Stadt erkunden. Erschöpft kamen wir am frühen Abend in der Villa an, wo ein Sprung in den Pool uns abkühlte – aber gleich darauf ein Wasserballturnier die Gemüter erhitzte. Den Donnerstag verbrachten wir erneut auf Gozo. Dort wanderten wir auf einem steilen Küstenpfad am Meer entlang bis zu einer versteckten Bucht, wo wir uns im glasklaren Wasser abkühlen konnten. Anschließend gingen wir weiter zu einer Meereseinmündung, Mgarr ix-Xini. Dieser Zungenbrecher ist Maltesisch, die Nationalsprache Maltas, die einzige semitisch-arabische Sprache, die mit lateinischen Schriftzeichen geschrieben wird. Glücklicherweise sprechen aber fast alle Einwohner Maltas auch Englisch, so dass wir uns gut verständigen konnten, obwohl die in Maltesisch angegebenen Zielorte der Busse uns oft Rätsel aufgaben). In Mgarr ix-Xini aßen wir in einem Restaurant, in dem auch Angelina Jolie und Brad Pitt schon zu Gast waren. Überhaupt ist Malta sehr beliebt bei Filmemachern, wegen der malerischen Landschaft. Auch eine Folge von Game of Thrones wurde hier gedreht! Nach einem weiteren Sprung ins Meer ging es dann während eines traumhaften Sonnenuntergangs nach Hause. Am Abend sahen wir uns in der nächstgelegenen „Großstadt“ mit Kino, Bugibba, einen englischen Film an – und mussten, weil in Malta um 22:00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden (sprich: es fuhr kein Bus mehr) zu Fuß die 7 Kilometer bis zur Villa zurücklaufen, eine Herausforderung bei völliger Dunkelheit auf einem steinigen Wanderweg. Aber Herr Hagen, der den Weg kannte, hat uns sicher zurückgeführt. Am letzten vollen Tag besuchten wir den Ggantija-Tempel auf Gozo (der frühste steinzeitliche Tempel Europas und Unesco-Kulturerbe) und das archäologische Museum und konnten die Überreste der jahrtausendalten Bebauungen der ersten Menschen auf Malta bestaunen. Danach wanderten wir zum einzigen Sandstrand auf Gozo, ir Ramla Hambra. Den Abend verbrachten wir in der Villa und ließen nach einem üppigen Abendessen unsere Kursfahrt ausklingen. Es war eine sehr gelungene Kursfahrt, mit genau dem richtigen Mix aus Kultur und der englischen Sprache aber auch viel Spaß, Sport und einem Gemeinschaftserlebnis. Wir möchten uns besonders für die Organisation und das Engagement von Frau Küster und Herrn Hagen bedanken.

 

Miray Türker und Nicolai Korn (Q2)