Das Benefizkonzert zu seinem 80. Geburtstag dürfte Karlheinz Böhm gefallen haben, hätte er anwesend sein können. "Leider muss er nach einem Unfall in Äthiopien noch immer mit seinen Kräften haushalten", erfahren die Besucher in der Friedenskirche von Anna Christina Skopalik, Leiterin des Krefelder Arbeitskreises "Menschen für Menschen", ein Projekt, das der in den Nachkriegsjahren bekannte Schauspieler gegründet hat und dem sich 1994 Krefelder in einem Arbeitskreis anschlossen.

Seit 15 Jahren engagieren sich auch Schüler des Moltke-Gymnasiums für das Projekt und unterstützen eine Schule im Osten Äthiopiens. Vor zwei Jahren gründeten sie dann den Verein "Moltke-Schüler für Afrika", um ihre Arbeit dauerhaft zu sichern. Sie sind mit ihrem Schulorchester wesentlich am Erfolg des Abends beteiligt. Unter Leitung von Musiklehrer Martin Sander beeindrucken sie die Besucher mit einer musikalischen Palette von Klassik bis Pop. Der Pianist Serge Kogosov begeistert das Publikum. Begeisterten Applaus erntet Serge Kogosov am Klavier. Der zwölfjährige Schüler lässt bei Chopin und Rachmaninoff beachtliches Talent erkennen. "Ihr seid Vorbilder für andere Schulen geworden", dankt Oberbürgermeister Gregor Kathstede für das ehrenamtliche Engagement, das von jeher eine Tradition in Krefeld sei. Die Stadt habe sich, wenn auch nicht immer, häufig auf die Seite der Schwachen gestellt. An die Adresse des Arbeitskreises geht das Kompliment: "Sie tragen das Feuer weiter, das Karlheinz Böhm in Ihnen entfacht hat."

Afrikanische Märchen liest dann noch Paula Emmerich vom Stadttheater, bevor sich silk-O-phonics durch bekannte Titel wie "Mackie Messer" oder "Pennies from Heaven" swingen. Der Applaus fällt lange und heftig aus.