Am Mittwoch, dem 19.1.2011, machte sich der Deutsch-LK 1 der Stufe 12 gemeinsam mit ihrem Kurslehrer, Herrn van Randenborgh, auf den Weg nach Bochum zum dortigen prinz regent theater, um sich die Aufführung des Goethe-Klassikers „Iphigenie auf Tauris“ anzusehen, der überraschenderweise, weil Abitur-Thema (2012), zur Zeit nur dort gespielt wird. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. In der pittoresken ehemaligen Industriehalle, die nur 100 Zuschauern Platz bietet, überzeugten die beiden Hauptdarsteller, Katrin Schmieg als Iphigenie, und vor allem Tilman Meyn in der Dreifachfunktion als Thoas, Orest und Arkas das hauptsächlich aus Schülern bestehende Publikum in einer anderthalbstündigen, absolut kurzweiligen Aufführung, deren Prä darin bestand, möglichst textgenau das Stück Revue passieren zu lassen. Man mag über den Tenor streiten, die Darstellung durch moderne Elemente wie Graffiti-Zeichnungen, ein goldenes Telephon als Direktkanal zu Diane oder die häufig eingestreuten Musikelemente moderner Provenienz “aufzupeppen“, das Meiste konnte man durchaus akzeptieren, da die Dramaturgie des Stückes darunter nicht litt. Aber auch unabhängig davon standen zwei äußerst überzeugende junge Schauspieler – hautnah – im Mittelpunkt, die die Konfliktsituation - Wahrheit vs. Eigennutz - auf beeindruckende Art und Weise vermittelten, und so zog denn der MOLTKE-Tross trotz Schneetreibens über Bochum gut gelaunt und inspiriert wieder nach Hause: So kann modernes Theater gute, auch auf jugendliches Publikum ausgerichtete Unterhaltung bieten: Bravo!

Wolfgang van Randenborgh